17.08.2022 | Pressemitteilung
Ways2Work: Neuer Wettbewerb für umweltfreundlichere Arbeitswege
Die Erreichbarkeit von Unternehmensstandorten mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln verbessern - das ist das Ziel des Landeswettbewerbs ways2work, den die Landesregierung in Kooperation mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW der Industrie- und Handelskammern sowie dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ausrichtet und nun gestartet hat.
Zum Auftakt des Wettbewerbs besuchte Verkehrsminister Oliver Krischer das Gewerbegebiet Hamm-Uentrop, wo die Voraussetzungen für eine neue Buslinie noch vor der Ansiedelung der Betriebe geschaffen wurden. "Damit wir unsere Klimaschutzziele erreichen können, ist eine deutliche Ausweitung des Nahverkehrs nötig. Wir wollen ihn zur klima- und nutzerfreundlichen Säule der Mobilitätswende in NRW machen. Hier in Hamm-Uentrop sehe ich ein erfolgreiches Beispiel betrieblichen Mobilitätsmanagements. Die Mitarbeitenden können auf umweltfreundliche Weise zur Arbeit fahren und das Auto stehen lassen. Solch erfolgreiche Ideen wollen wir mit unserem Wettbewerb ways2work unterstützen", erklärte Krischer.
Mit ways2work sollen Konzepte betrieblichen Mobilitätsmanagements gefördert werden, die in enger Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Unternehmen entstehen. Unternehmen werden dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und ihre Attraktivität als Arbeitgebende zu erhöhen. Kommunen haben die Chance, betriebliches Mobilitätsmanagement als Teil ihrer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung zu verankern und gleichzeitig konkrete Maßnahmen umzusetzen. Eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs und der Nahmobilität soll hier im Vordergrund stehen.
Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm, ergänzte: "Die Stadt Hamm hat schon 2003 gemeinsam mit der IHK zu Dortmund das Projekt mobil.pro.fit. als bundesweite Innovation im betrieblichen Mobilitätsmanagement aus der Taufe gehoben, und wir waren auch eines der ersten Mitglieder des Zukunftsnetzes Mobilität NRW für Kommunen. Dieser Wettbewerb setzt an der Schnittstelle zwischen der öffentlichen und der betrieblichen Verantwortung an. Ich freue mich, dass wir hier in Hamm-Uentrop bereits zeigen können, wie erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Verkehrsunternehmen und lokaler Wirtschaft ausfallen kann. Ways2work wird uns und anderen Kommunen helfen, unseren Herausforderungen im Klimaschutz auch beim Wirtschaftsverkehr mit konkreten Angeboten zu begegnen."
Der Wettbewerb läuft von August 2022 bis Dezember 2027 und ist unterteilt in zwei Stufen und die anschließende Umsetzungsphase:
- Stufe 1 läuft von August 2022 bis Ende Februar 2023.
Hier werden Projektskizzen und Maßnahmenideen entwickelt und durch eine Fachjury bewertet und für die nächste Stufe qualifiziert. - Stufe 2 erstreckt sich auf den Zeitraum März 2023 bis Jahresende 2023.
Im Fokus steht die Ausarbeitung der Skizzen hin zu einem qualifizierten Feinkonzept. - Die Umsetzungsphase beginnt Ende Februar/Anfang März 2024.
Dann erfolgt die finale Bewertung durch eine Fachjury, die Fördermittel werden bewilligt und die Projekte anschließend umgesetzt. Insgesamt werden 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert.
Teilnehmen können alle Städte, Kreise, Gemeinden und kommunalen Zweckverbände in Nordrhein-Westfalen. Voraussetzung ist eine Kooperation mit mindestens einem örtlichen Unternehmen. Kooperationen zwischen Kommunen und einer größeren Anzahl an Betrieben beziehungsweise Unternehmen sind möglich und ausdrücklich erwünscht.
Joachim Künzel vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) wies für das Zukunftsnetz Mobilität NRW auf die Bedeutung der Mobilitätswende für Nordrhein-Westfalen hin: "Nachhaltige und koordinierte Fortbewegungsmöglichkeiten für Beschäftigte, Pendlerinnen und Pendler sind für die Mobilitätswende in Nordrhein-Westfalen von herausragender Bedeutung. Genau hier setzt der Wettbewerb für Betriebliches Mobilitätsmanagement an. Wir als Träger des Zukunftsnetz Mobilität NRW freuen uns sehr, gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr und unseren Wettbewerbspartnern, Kommunen und Betriebe bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Mobilitätslösungen und innovativer Ansätze im ÖPNV zu unterstützen."
Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund, betonte den Standortfaktor Mobilität für die heimische Wirtschaft: "Die Erreichbarkeit ist für die Wirtschaft traditionell der Standortfaktor Nummer 1, wobei der Pkw meistens mit weit über 60 Prozent noch das dominierende Verkehrsmittel darstellt. Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern haben die Betriebe schon vor den Preissteigerungen an der Zapfsäule eine verstärkte Nachfrage nach alternativen Angeboten gespürt. Alternative Mobilität wird mehr und mehr zum Schlüsselfaktor für die Arbeitgeberattraktivität. Diese Nachfrage braucht aber auch Angebote, die vor allem in abgelegenen Gewerbegebieten nur mit Mühe zu schaffen sind. Ich begrüße es aus Sicht der Wirtschaft, dass dieser Wettbewerb genau dort die Angebote schafft, wo die Nachfrage sie dringend erwartet."
Arvato Supply Chain Solutions SE ist eines der Unternehmen, die am Standort Hamm-Uentrop bereits von der öffentlichen Verkehrsanbindung für Ihre Mitarbeitenden profitieren. Jens Braun, Projektleiter bei Arvato Supply Chain Solutions, betonte: "Arvato hat bereits an vielen Standorten die Erfahrung gemacht, dass die Akquirierung neuer Mitarbeiter deutlich leichter mit einer guten ÖPNV-Anbindung gelingt. In der Logistik sind die Ansprüche besonders hoch, weil die ÖPNV-Anbindung auch zu einem Mehrschichtbetrieb passen muss. Wir begrüßen es daher sehr, dass die Stadtwerke Hamm hier vorangegangen sind und die neue Buslinie frühzeitig eingerichtet haben. Dabei wurde insbesondere darauf geachtet, dass der Fahrplan mit unserem Schichtmodell harmoniert. Das ist für uns ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, denn für unsere umfassenden logistischen Dienstleistungen benötigen wir ausreichend Personal. Gerne beteiligen wir uns als Unternehmen auch an den Kosten und können unseren Mitarbeitern so ein attraktives Jobticket anbieten. Der neue Landeswettbewerb kommt für uns zum richtigen Zeitpunkt und unterstützt uns bei unserem strategischen Ziel, bis 2030 klimaneutral zu sein."
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