08.04.2025 | Aktuelles
Zweite Studie zur Beruflichen Mobilität
In Deutschland gehen 42 % des Verkehrs auf beruflich zurückgelegte Fahrten zurück. Arbeitgebern kommt dementsprechend eine Schlüsselrolle im Rahmen der nachhaltigen Verkehrswende zu: Sie prägen mit ihren Angeboten für Mitarbeitende einerseits bereits heute das Verkehrsaufkommen; vor allem aber können sie durch die Einführung innovativer Mobilitätsangebote Einfluss auf die Entwicklung des Mobilitätsverhaltens vieler Menschen nehmen.
Wie Unternehmen diese Chance und Verantwortung nutzen und welche Bedürfnisse Arbeitnehmende aktuell haben – das hat das Institut für Mobilität der Universität St.Gallen in Kooperation mit der Kommunikationsagentur fischerAppelt und im Rahmen des Future Mobility Lab untersucht.
Die Studie zeichnet sich durch aktuelle Daten, eine umfassende Analyse und eine neue Perspektive auf nachhaltige Mobilitätslösungen aus.
Insgesamt wurden 983 Arbeitgeber und 2.922 Arbeitnehmende in Deutschland und der Schweiz befragt. Zudem wurden ausgewählte Unternehmen über einen Zeitraum von sechs bis elf Monaten in der Entwicklung ihrer Mobilitätsangebote begleitet.
Die Mehrheit der befragten Unternehmen gibt an, sich bereits in einem Transformationsprozess ihres Mobilitätsangebots zu befinden. In Deutschland bedeutet das unter anderem
- eine Ausweitung des Angebots für Dienstrad-Leasing (bei 77 % der befragten Unternehmen),
- die Elektrifizierung der Pkw-Flotte (72 %),
- eine Ausweitung der Homeoffice-Optionen (62 %) oder
- das Angebot eines Deutschlandtickets (52 %).
Das Erstaunliche: Die befragten Arbeitgeber wissen in vielen Fällen nur wenig über die genauen Wünsche ihrer Angestellten (43 %); auch herrscht nur wenig Transparenz über die zurückgelegten Arbeitswege, die hierfür genutzten Verkehrsmittel und dementsprechend verursachte Emissionen (66 %). Gefragt nach der Wichtigkeit potenzieller Fringe Benefits (also Zusatzleistungen des Arbeitgebers) werden attraktive Mobilitätsangebote von den Arbeitnehmenden bereits an zweiter Stelle genannt – nur geschlagen von zusätzlichen Urlaubstagen. Wer also nicht explizit auf die Wünsche der Belegschaft eingeht, lässt großes Potenzial beim Thema Arbeitgeberattraktivität liegen und somit bei der Bindung bestehender Mitarbeitenden und der Gewinnung neuer Talente.
Zudem erschwert die Unkenntnis der zurückgelegten Wege in einigen Fällen eine optimale Ausgestaltung alternativer Mobilitätsangebote sowie ein exaktes Controlling und Reporting der verursachten Emissionen. Auch herrscht hinsichtlich regulatorischer Bestimmungen in vielen Unternehmen Unsicherheit. In Deutschland bilden (steuer-)rechtliche Fragestellungen mit 43 % das größte Hindernis bei der Weiterentwicklung ihrer Angebote (im Vergleich sind dies in der Schweiz lediglich 22 %).
Die Untersuchung dokumentiert nicht nur den Status Quo beruflicher Mobilität in Deutschland und der Schweiz, sondern identifiziert fünf strategische Lösungsfelder für die erfolgreiche Weiterentwicklung der beruflichen Mobilität:
- Förderung der Multimodalität
- Einsatz von Mobilitätsbudgets
- zeitgemäße Entwicklung von Reiserichtlinien und der Wandel der Arbeits- und Meetingkultur
- Daten gezielter als Grundlage für Entscheidungsprozesse zu nutzen
- Entwicklung der Organisationsstruktur in Unternehmen im Kontext der Anforderungen an eine neue Mobilität
Aus jedem Lösungsfeld leitet die Studie verschiedene „Key Takeaways“ ab, welche Arbeitgeber bei der Transformation der beruflichen Mobilität unterstützen sollen.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Schlüsselrolle von Arbeitgebern bei der Förderung und Etablierung innovativer Mobilitätskonzepte. Indem Arbeitgeber mit ihren Angeboten immer direkt eine Vielzahl an Individuen erreichen, sind sie ein wichtiger Multiplikator für die Etablierung neuer Mobilitätskonzepte. So kann ein Angebot, das in einem Unternehmen gut ankommt, gegebenenfalls von dort auch in die breitere Bevölkerung skaliert werden. Berufliche Mobilität hat entsprechend das Potential, Mobilitätsverhalten vieler Menschen zu verändern und neue Impulse in der Mobilitätswende zu setzen.
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