Wohnbaulandentwicklung: Nachhaltige Mobilität von Anfang an mitdenken!

Die Weichen für eine zukünftige Mobilitätsentwicklung vor Ort werden in der Politik gestellt. Dementsprechend groß war das Interesse an der Online-Veranstaltung des Zukunftsnetz Mobilität NRW im Rahmen der Reihe „Kommunalpolitik trifft Wissenschaft“. Stadtplaner Thomas Scholle referierte zum Themenkomplex „Wohnen & Mobilität“. In seinem Vortrag „Nachhaltige Mobilität in der Wohnbaulandentwicklung von Anfang an mitdenken!“ thematisierte der Gründer und Partner des Dortmunder Planungsbüros plan-lokal die Bedeutung einer weitsichtigen Stadtplanung.

„Eine zentrale Stellschraube ist die Standortfrage“, so Scholle. „Gibt es im nahen Umfeld eines Plangebietes bereits eine gut ausgebaute ÖPNV-Infrastruktur, gelten andere Bedingungen, als wenn diese zunächst noch entwickelt werden muss.“ Verdichtete Räume böten diesbezüglich ein höheres Potenzial als ländlich geprägte Kommunen.
Zentrales Anliegen aller städtebaulichen Projekte müsse die Schaffung hoher Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten in privaten und halböffentlichen Räumen gleichermaßen sein. „Wir planen jetzt für die nächsten Generationen und haben die Verantwortung, die Mobilität von morgen mitzudenken“, sagte Thomas Scholle. Er warb auch dafür, andere Lebensmodelle und zukünftige Bedürfnisse mit zu berücksichtigen, denn eine einmal gebaute Struktur ließe sich nicht so einfach wieder verändern.

Mit einer umsichtigen und querschnittsorientierten Planung könnten zukunftsfähige und klimaangepasste Orte entstehen. Es würden Quartiere geschaffen, die durch kurze Wege und angemessene Dichte die Nahversorgung sichern. Durch entsprechende Konzepte für den ruhenden Verkehr könne mehr Platz für Freiraum, Aufenthalt und andere Nutzungen entstehen. Im Anschluss an den Vortrag beantwortete der Referent zahlreiche Fragen, die das große Interesse an dem Thema widerspiegelten.

Im Rahmen einer weiteren Veranstaltung der Reihe referierte Dirk Wittowsky, Professor für Mobilitäts- und Stadtplanung an der Universität Duisburg-Essen, zum Thema „Hol- und Bringverkehre“. In dieser Veranstaltung wurden Schulstraßen als eines von mehreren Instrumenten für sichere, nachhaltige und eigenständige Schulwege beleuchtet.

Das breite Interesse an den jüngsten Ausgaben von „Kommunalpolitik trifft Wissenschaft“ ist Grund genug, die Reihe auch weiterhin fortzusetzen. Werfen Sie regelmäßig einen Blick in den Veranstaltungskalender und schalten Sie sich bei einem der nächsten Termine dazu.