21.03.2023 | Aktuelles
Kurzstrecke mit...Dennis Priester
In unserer Reihe „Kurzstrecke mit…“ stellen wir Ihnen die Menschen vor, die in der Koordinierungsstelle Rheinland arbeiten. Auf dieser virtuellen Kurzstreckenfahrt treffen wir Dennis Priester. Der 40-Jährige hat International Business und European Studies mit Schwerpunkt Stadtgeographie studiert, der Titel seiner Abschlussarbeit lautete „Verkehrsprobleme in Megacities“. Beim Zukunftsnetz Mobilität NRW wurde die Skalierung nur geringfügig kleiner: Im Themenfeld Wirtschaft und Betriebe befasst er sich unter anderem mit landesweiten Kooperationen, zum Beispielmit den Industrie- und Handelskammern und kooperativen regionalen Lösungen für Arbeitgebende und Kommunen.
Hallo Dennis, willkommen auf der Kurzstrecke. Du bringst Eure Mitgliedskommunen mit Unternehmen zusammen, um gemeinsam Lösungen für die Verkehrsvermeidung zu finden. Kann man das so sagen?
So kann man das sagen, ja. Auch wenn das nur ein Teil meiner Arbeit ist, ist es ein sehr wichtiger.
Warum ist das so wichtig?
Betriebe jeder Art erzeugen viel Verkehr – auch Verwaltungen. Betriebliches Mobilitätsmanagement kann das Verkehrsaufkommen einer Kommune deutlich reduzieren – vor allem zu den Spitzenzeiten, wenn die Menschen auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz und unsere Verkehrsprobleme am größten sind. Besonders effektiv wird das dann im Zusammenspiel mit der lokalen und regionalen Wirtschaft. Wie das funktioniert, kann man sich zum Beispiel bei unseren Nachbarn im Süden ansehen. Dort läuft das Pendlerprogramm Jobwärts, das ich mit initiiert habe.
Du redest von Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis, richtig?
Genau. In Bonn sind viele große Unternehmen ansässig, ihre Mitarbeitenden wohnen zum Großteil im Umfeld, also dem Rhein-Sieg-Kreis. Eine große Herausforderung aber auch eine große Chance, um mit passenden Maßnahmen nicht nur Stau zu reduzieren, sondern auch den Umstieg auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu vereinfachen. Jobwärts ist das erste Pendlerprogramm, in dem eine Kommune das Thema nicht singulär angeht, sondern mehrere Partner an einem gemeinsamen Mobilitätsmanagement arbeiten. Ob Testtage für Scooter oder E-Bikes über Jobtickets bis zu einem gemeinsamen Fuhrparkmanagement – die Möglichkeiten steigen mit der Anzahl an Beteiligten.
Das klingt sehr sinnvoll. Wäre das auch etwas für andere Regionen?
Absolut – Aachen und die Städteregion haben bereits ein ähnliches Programm und an der weiteren Verbreitung arbeite ich gerade. Im besten Fall funktionieren Jobwärts und das Aachener Programm als Blaupause, die andere Regionen auf sich übertragen. Ähnlich verhält es sich bei dem Wettbewerb ways2work, den ich mit betreue. Um einen guten Überblick zu bekommen, wie weit unsere Mitglieder beim Thema BMM sind, haben wir eine Umfrage gemacht. 122 von 300 Mitgliedern haben geantwortet. Das gibt uns gute Erkenntnisse darüber, wie weit verbreitet BMM ist.
Du bist außerdem Teil des Fortbildungsteams „BMM in der Kommunalverwaltung“. Was rätst du den Teilnehmenden, wo sie ansetzen sollen?
Ich sage immer: Startet im eigenen Haus. Lasst erst nachhaltige Mobilität für die eigenen Beschäftigten Realität werden, bevor ihr nach draußen zu den Unternehmen schaut. Da spielt auch das Thema Glaubwürdigkeit eine wichtige Rolle. Intelligente Lösungen für die Mobilität der eigenen Beschäftigten bringen nicht nur etwas in Sachen Klimaschutz und Verkehrsvermeidung, sondern sie machen auch die Verwaltung als Arbeitgeberin attraktiver. Für jede Kommunalverwaltung gibt es passende Lösungen – egal, wie groß oder klein sie ist.
Danke für den spannenden Denkanstoß!
Jede Woche stellen wir Ihnen ein anderes Mitglied aus dem Team der Koordinierungsstelle Rheinland vor. Während einer virtuellen Kurzstreckenfahrt erzählt er oder sie aus dem Arbeitsalltag in der Koordinierungsstelle Rheinland. Vergangene Woche waren wir mit Timo Resch unterwegs. Alle Folgen finden Sie in unseren News und wie gewohnt in unserer Mobimail.
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