Map Search

Finden Sie die für Sie
relevanten Angebote.

Eigenständigkeit lernt man nicht auf der Rückbank

Geh-Spaß statt Elterntaxi

Kinder erleben ihren Alltag zu Fuß, mit dem Rad oder Roller ganz anders als durch das Autofenster. Elterntaxis gehören aber längst zum allmorgendlichen Schulverkehr und stellen Kommunen zunehmend vor das Problem, die Verkehrssicherheit der Kinder, aber auch der übrigen Verkehrsteilnehmer*innen und Anwohner*innen, zu gewährleisten. Ein wirksamer Schutz der Jüngsten wird von den Eltern oft nicht berücksichtigt: die Eigenständigkeit. Denn Verkehrskompetenzen lernt man nicht vom Rücksitz des elterlichen Autos. Auch Kommunen sind gefordert, ihren Beitrag zu einer sicheren und nachhaltigen Mobilität von Kindern zu leisten.

Kinder und Jugendliche sollen sich sicher und frei in ihrem Umfeld bewegen können. Grundvoraussetzung dafür sind verkehrssichere Wege. Hier setzt das schulische Mobilitätsmanagement an. Es trägt dazu bei, den Verkehr rund um Schulen sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten.

Maßnahmen wie der Ausbau von Fahrradwegen, die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und die Organisation von Schulwegen zu Fuß können Verkehrsstaus, gefährliche Konfliktsituationen durch Elterntaxis vor den Schulen und Umweltbelastungen reduzieren. Schulisches Mobilitätsmanagement fördert die körperliche Aktivität der Schülerinnen und Schüler, trägt zu ihrer Gesundheit und zu einer gesteigerten Konzentrationsfähigkeit im Unterricht bei.

Eigenständige Kinder – beruhigte Eltern

Schulisches Mobilitätsmanagement

Wir verstehen unter schulischem Mobilitätsmanagement den Ansatz, der den Empfehlungen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV: Empfehlungen zur Anwendung von Mobilitätsmanagement 2018) folgt. Schulisches Mobilitätsmanagement ist die Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens auf Schulwegen

  • mit koordinierenden, informativen, organisatorischen und beratenden Maßnahmen
  • unter Einbeziehung weiterer Akteure über die Verkehrsplanung hinaus

Ziele des schulischen Mobilitätsmanagements sind:

  • die Förderung eines eigenständigen und nachhaltigen Mobilitätsverhaltens bei Schüler*innen und Lehrkräften
  • die Verbesserung der Infrastruktur im Schulumfeld und auf den Schulwegen
  • die Erhöhung der Verkehrssicherheit
  • die Förderung der Sozial- und Verkehrskompetenz

Angeknüpft an die traditionelle Verkehrserziehung wird das Schulische Mobilitätsmanagement auch den Anforderungen der Mobilitätsbildung gerecht. Akteur*innen wie Schulen, Verwaltungen, Eltern und Kinder werden immer mit einbezogen. Durch ein abgestimmtes Vorgehen fühlen sich alle Beteiligten mitgenommen und können so gemeinsam verkehrssichere Wege schaffen.

Kindgerechte Mobilität statt verkehrsgerechte Kinder

So gelingt Schulisches Mobilitätsmanagement

Grundlage für die Umsetzung von Maßnahmen des schulischen Mobilitätsmanagements ist das Wissen über die Mobilitätssituation an den Schulen in der Kommune und ein gemeinsames Verständnis darüber, welche Probleme gelöst werden sollen. Dazu eignen sich beispielsweise Befragungen der Eltern und Schüler*innen, Ortstermine an den Schulen, um die Verkehrssituation zu erfassen oder Kinderstreifzüge im Umfeld von Schulen.

Das Sicherstellen einer kindgerechten Infrastruktur im Schulumfeld und auf den Wegen dorthin ist eine wichtige Voraussetzung, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Dazu gehören beispielsweise ausreichend breite Geh- und Radwege, sichere Querungsstellen, aber auch die Entschärfung von Angsträumen z.B. mittels Beleuchtung oder Umgestaltungen. Ergänzend braucht es ein attraktives Mobilitätsangebot, etwa ausreichend Rad- und Rollerabstellanlagen, eine attraktive ÖV-Anbindung (insb. bei weiterführenden Schulen) oder Hol- und Bringzonen an den Schulen, gegebenenfalls in Kombination mit temporären Sperrungen.

Kinder und Jugendliche müssen allerdings gleichzeitig lernen, diese Infrastruktur eigenständig zu nutzen. Dazu dienen die Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung. Darunter fallen unter anderem Unterrichtseinheiten oder Aktionstage und -programme wie das „Verkehrszähmer“-Programm, die Radfahrausbildung oder die Einrichtung eines „Walking Bus“.

Zuletzt spielt fortwährende Kommunikation mit allen Beteiligten, insbesondere jedoch mit den Eltern eine entscheidende Rolle. Schulwegpläne sind hier ein wichtiges Instrument. Aber auch das Platzieren des Themas im Schulprogramm, bei Elternabenden sowie im verwaltungsinternen Handeln (z.B. in Arbeitskreisen) ist von großer Bedeutung.

Fortbilden, Beraten, Vernetzen

Unsere Angebote

Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung eines Schulischen Mobilitätsmanagements in Ihrer Kommune. Neben der bilateralen Beratung zu allen Fragen rund um die Schulische Mobilität bei Ihnen vor Ort bieten wir Ihnen eine ganze Reihe etablierter Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten an, auf die Sie als Mitglied in unserem Netzwerk zurückgreifen können:

In Fachgruppen und Infoveranstaltungen informieren wir außerdem regelmäßig über neue Entwicklungen in diesem Themenfeld und schaffen Raum für den Austausch untereinander.