Fussverkehrs-Checks NRW 2019
Erfolgreiche Premiere
Es ist ein schöner Zufall: Statistisch gehen wir 25 Minuten am Tag zu Fuß - und genau so viele Bewerbungen sind aus ganz NRW zu unserem ersten Wettbewerb für einen professionellen Fußverkehrs-Check eingegangen. Zehn Modellkommunen wurden als Teilnehmer ausgewählt und am 5. Juli 2019 im Rahmen einer Auftaktveranstaltung im Ministerium für Verkehr NRW durch Herrn Wüst ausgezeichnet. Die Modellkommunen 2019 waren: Bad Driburg, Beckum, Bergkamen, Bottrop, Duisburg, Herten, Lindlar, Olpe, Overath und Rahden.
Sensibilisierung für den Fußverkehr
Lernprozesse auf allen Ebenen
Die durchgeführten Checks führten bereits während des Prozesses zu einem Umdenken und zu einer Sensibilisierung für die Themen einer Fußverkehrsförderung in den Kommunen. Obwohl der Fußverkehrs-Check auf ein bestimmtes Untersuchungsgebiet beschränkt war, konnten anhand der Begehungen und Workshops exemplarisch Ansätze für allgemeine Fußverkehrsmaßnahmen besprochen sowie auch strukturelle und gesamtstädtische Möglichkeiten einer kommunalen Fußverkehrsförderung vorgeschlagen und diskutiert werden.
Positiv hervorzuheben war, dass es viele kleine Maßnahmen gab, die direkt vorbereitet und schnell umgesetzt wurden. Viele Themen einer Fußverkehrsförderung konnten bei den Vor-Ort-Begehungen herausgearbeitet werden: die Flächenaufteilung von Straßenräumen, Nutzungskonflikte mit dem ruhenden Verkehr und dem Radverkehr und der Umgang mit (zu) schmalen Gehwegen im Bestand. Bei der Maßnahmenentwicklung galt es dort, die Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln näher zu betrachten und integrierte Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Die sichere Abwicklung des Schülerverkehrs war ebenfalls ein wichtiges Thema in mehreren Kommunen.
Besonders hervorzuheben war, dass durch die Checks auf allen Ebenen Lernprozesse bei den teilnehmenden Akteuren stattfanden. So wurden politische Beschlüsse ein Radverkehrskonzept aufzustellen zu einem Nahmobilitätskonzept korrigiert oder aber auch der Grünschnitt auf Anwohner-Grundstücken veranlasst und Gullideckel vor Ort in die korrekte Position gesetzt.
Rückblick
Inhaltliche Schwerpunkte in den Modellkommunen
Hier finden Sie eine Übersicht der Themenschwerpunkte in den einzelnen Modellkommunen, ausführliche Ergebnisse bietet der Landesbericht 2019 im Download-Bereich rechts.
- Olpe:
Schwerpunkt in Olpe war die Wegeverbindungen zwischen der Innenstadt mit ihren attraktiven Aufenthaltsplätzen und dem Biggesee. Außerdem lag der Fokus auf der Verbindung mit dem neu entstehenden westlichen Innenstadtbereich. Zielgruppe waren neben der allgemeinen Öffentlichkeit auch die Schüler.
- Lindlar:
Themen beider Begehungen waren Querungsmöglichkeiten, Aufenthaltsqualität und Wegeverbindungen von Straßen und Plätzen im Ortskern von Lindlar. Auf den Begehungen wurden gezielt Senioren und mobilitätseingeschränkte Personen angesprochen.
- Overath:
In Overath lag der Schwerpunkt der Begehungen auf der Hauptstraße, die sich als Einkaufsstraße durch den Ortskern zieht. Sie durchschneidet den Ort und bietet wenig Aufenthaltsqualität.
- Bergkamen:
In Bergkamen standen die Hauptgeschäftsstraßen in den kleineren Ortsteilen Oberaden und Rünthe im Fokus. Ziel war es, Ideen zur fußgängerfreundlichen Gestaltung und Erhöhung der Aufenthaltsqualität zu entwickeln.
- Beckum:
In Beckum wurden die bessere Erreichbarkeit der Haltepunkte Bahnhof Neubeckum beziehungsweise ZOB Beckum - sowohl im Hinblick auf die Wegebeziehungen zu der Haupteinkaufsstraße und Fußgängerzone, als auch zu großen Arbeitgebern und öffentlichen Einrichtungen begutachtet. Ein spezieller Augenmerk lag auf der Barrierefreiheit.
- Rahden
Die Begehung konzentrierte sich auf die Innenstadt und das Umfeld des Schulzentrums. Dabei ging es insbesondere um die Wegeverbindungen und die Barrierefreiheit. Zusätzlich zur allgemeinen Öffentlichkeit nahmen Behindertenvertreter, Lehrer und Politik an den Rundgängen teil.
- Bad Driburg:
In Bad Driburg nahmen sich die Teilnehmer das ISEK-Gebiet Südoststadt vor. Eine Begehung beschäftigte sich mit der Mobilität von Senioren, die zweite Begehung fokussierte sich auf Jugendliche als Zielgruppe, da in dem Gebiet auch ein Schulzentrum liegt.
- Bottrop:
Inhaltlicher Schwerpunkt in Bottrop war die Verbesserung von Fußwegebeziehungen zwischen der Innenstadt und naheliegenden Wohngebieten sowie die Stärkung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Die Zielgruppen waren Jugendliche und Senioren.
- Duisburg:
In Duisburg lag der Fokus auf dem Stadtteil Marxloh und der dortigen Geschäftsstraße Weseler Straße. Das Ziel des Fußverkehrs-Checks hier ist, Nutzungskonflikte im Seitenraum der Weseler Straße zugunsten der Fußgänger abzubauen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Die Hauptzielgruppe waren die Bewohner des Quartiers.
- Herten:
Die Hertener Innenstadt und die Fußwegeverbindung zum entstehenden SPNV-Haltepunkt waren Thema in Herten. Inhaltlicher Fokus waren barrierefreie und sichere Wege.
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