09.10.2024 | Aktuelles
Mobiland im SoWi-Unterricht: Schüler*innen in Hörstel planen den ÖPNV
Die Nachhaltigkeitswoche in Hörstel hatte es in sich: Nachdem die Schüler*innen der Harkenberg Gesamtschule in Zusammenarbeit mit den örtlichen KiTas über 800 kg Müll gesammelt hatten, standen in der 39. Kalenderwoche Themen wie Fair Trade, erneuerbare Energien und kommunales Wassermanagement auf dem Programm.
Am Mittwoch drehte sich alles um das Thema „Nachhaltige Mobilität“. Gemeinsam mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW und dessen Planspiel „Mobiland“ erhielten die Schülerinnen einen spielerischen Zugang zu diesem Thema. Ihre Aufgabe bestand darin, in die Rolle von Kommunalpolitikerinnen einer fiktiven Kleinstadt zu schlüpfen, um die Mobilitätsbedürfnisse der Einwohner*innen zu vertreten und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die den Kfz-Verkehr reduzieren. Dabei mussten sie auch reale Einschränkungen wie finanzielle Ressourcen berücksichtigen. Ziel war es, ein Konzept zu erarbeiten, das allen zugutekommt und gemeinsam umgesetzt werden kann.
Die Arbeit beschränkte sich jedoch nicht nur auf die fiktive Stadt: Sechs freiwillige Schüler*innen übertrugen ihre Erkenntnisse auf die Mobilitätsangebote in Hörstel. „Den Bahnhof in Hörstel sollte man viel besser erreichen können“, waren sich alle einig. Es fehle an Linienbussen, die den Bahnhof stündlich mit den Ortsteilen verbinden und nicht nur zu Schulzeiten fahren. So könnten Jugendliche auch in ihrer Freizeit Freunde treffen, ohne auf das Auto der Eltern angewiesen zu sein.
Zusätzlich wurde über die Einführung eines Taxibusses diskutiert. Eine Schülerin äußerte: „Wenn das mit zwei Klicks per App funktioniert, würde ich das nutzen.“ Auch On-demand-Verkehre, die idealerweise digital per App nutzbar wären, wurden als gute Lösung bewertet. „Wenn dann noch Einkäufe nach Hause geliefert werden können, braucht man das eigene Auto kaum noch“, meinte ein Schüler.
In der anschließenden Ratssitzung, die im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche in der Mensa der Schule stattfand, präsentierten die Schülerinnen ihre Ideen für die Zukunft Hörstels. Im Mittelpunkt stand eine neue Buslinie, die stündlich auf den Schienenverkehr abgestimmt und die vier Stadtteile miteinander verbinden könnte. Tobias Reuter, der Nachhaltigkeitsmanager der Stadt, zeigte sich begeistert von der Motivation der Schülerinnen und lobte ihre Ideen. „Leider ist eine neue Linie nicht so leicht umsetzbar, da wir gerade im Nahverkehr wenig Einfluss und hohe Kosten haben.“ Das grundsätzliche Problem beim ÖPNV, so Reuter, sei, dass es zwar Angebote gibt, diese aber oft unbekannt sind. Der Taxibus sei beispielsweise bereits per App buchbar, und auch die Schulbusverbindungen würden dort angezeigt.
Es wurde deutlich, dass gute Öffentlichkeitsarbeit, besonders für digitale Angebote, auf kommunaler Ebene unerlässlich ist, damit der ÖPNV den Bedürfnissen der Bürger*innen entspricht. Eine neue Buslinie wird es vorerst nicht geben, aber die Öffentlichkeitsarbeit für nachhaltige Mobilität kann von der Kommune, dem Kreis und den Verkehrsunternehmen weiter ausgebaut werden.
Unsere Themenschwerpunkte und Angebote
PlanspieleUnsere Themenschwerpunkte und Angebote
PlanspieleWeitere Beiträge
25.11.2024 | Aktuelles
Netzwerktreffen in Arnsberg mit Expertinnen und Experten aus ganz NRW
Wie gelingt die Mobilitätswende? Beim Netzwerktreffen in Arnsberg diskutierten über 100 Expertinnen und Experten aus NRW, wie nachhaltige Verkehrslösungen in der Gesellschaft verankert werden können – ein Tag voller Ideen, Austausch und Zukunftsvisionen.
25.11.2024 | Aktuelles
1. Kreis-KOMM-Treffen im Ennepe-Ruhr-Kreis
Am 15. November kamen Mitarbeiter*innen des Ennepe-Ruhr-Kreises und der kreisangehörigen Kommunen, die im ZNM Mitglied sind, zum ersten Kreis-KOMM-Treffen im Kreishaus in Schwelm zusammen.
21.11.2024 | Aktuelles
Kölner Beteiligung
Wir beraten unsere Mitglieder zunehmend zum Thema Kommunales Mobilitätskonzept – dem so genannten Sustainable Urban Mobility Plans (SUMP). Denn dabei gibt es einiges zu beachten, vor allem die Beteiligung der Bürger*innen ist wichtig. Wie man das richtig gut macht, zeigt die Stadt Köln.