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26.09.2024 | Aktuelles

BMM - Kooperation zwischen Kommune und Unternehmen - von Einzelansätzen zu nachhaltigen Strukturen

Die Fachgruppe „Kooperation zwischen Kommune und Unternehmen – von guten Einzelansätzen zur Etablierung nachhaltiger Strukturen in der Region“ fand am 26. August 2024 in Köln statt und war mit 27 Teilnehmendem gut besucht.
In diesem kleinen Rück- und Einblick wollen wir anhand von Beispielen zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Unternehmern für ein gelungenes BMM ist, warum es manchmal trotzdem nicht klappt und was nachahmenswert ist.

Auftakt: Wie man die Gewerbetreibenden für BMM gewinnt

Unternehmerfrühstück in der Gemeinde Schlangen

Henning Schwarze, Klimaschutzmanager der Gemeinde Schlangen, berichtete über ein Unternehmerfrühstück zum Thema BMM als Möglichkeit, Unternehmer*innen an das Thema heranzuführen. Das Unternehmerfrühstück im Bürgerhaus findet regelmäßig statt und ist eine gute Gelegenheit über aktuelle Themen und Projekte der Gemeinde zu informieren und in den zwanglosen Austausch mit Vertreter*innen der lokalen Wirtschaft zu treten. Mittlerweile berichtet auch die lokale Presse gerne über diese Termine.
Als unerwarteter Clou stellte sich die Einladung per Brief heraus: Als Ausnahme in der heutigen digitalen Kommunikation wurde das als sehr positiv und wertschätzend aufgenommen. 

Die Verwaltung als Arbeitgeber wirkt als Leuchtturm

Reden ist Silber, BMM ist Kupfer

Die Kupferstadt Stolberg stellte Ihren BMM -Ansatz in der Kommunalverwaltung und in Zusammenarbeit mit den Unternehmen vor. Um eine Leuchtturmwirkung zu erzielen, hatte sich die Verwaltung selbst zunächst als nachhaltiger Arbeitgeber aufgestellt (Fahrplan zur Klimaneutralität, in welchem das BMM eine große Rolle spielt). Danach vernetzte sich Stolberg sowohl mit der Stadt und als auch Städteregion Aachen, unseren Partnern ASEAG und dem AVV und ging auf die lokale Wirtschaft zu.
Interessierte Unternehmen konnten in Mobilitäts-Testwochen E-Dienstfahrzeuge, Jobrad-Leasing, Pedelecs, E-Roller und ein Mobilitätsbudget ausprobieren. Eine Evaluation der Angebote ergab durchweg positive Ergebnisse und Hinweise darauf, was noch besser laufen könnte.

BMM-Angebote in einem entstehenden Gewerbegebiet

Vom richtigen Zeitpunkt BMM zu implementieren

Mechtild Stiewe, Mobilitätsmanagerin aus Bochum, berichtete von der Umgestaltung des Opel-Standortes „Mark 51°7“. Die ehemalige Opelwerksfläche I in Bochum Laer wird derzeit zu einem Industrie-, Technologie- und Wissens-Campus entwickelt. Mit 70 Hektar Gewerbeflächen sowie ausgedehnten Grünanlagen gilt es mittlerweile als Referenzprojekt für innerstädtische Flächenentwicklung.

(ZNM NRW)

Die Neugestaltung ganzer Areale bietet grundsätzlich eine gute Möglichkeit, BMM von Anfang an zu etablieren. Aber manchmal kommen gute Ideen auch zu früh und nicht alles funktioniert so wie gehofft oder geplant. So auch in diesem Fall. Das BMM-Weiterbildungsangebot der IHK Bochum zum Beispiel fand bei den anzusiedelnden Firmen für das Areal kaum Teilnehmende, trotz kostenfreier Teilnahme. 

Fazit: Der Prozess der BMM Etablierung wurde hier zu früh gestartet.

 

Großbaustellen drohen eine ganze Region zu lähmen, BMM steuert dagegen

Aachen ist „clever mobil“

Mit „clever mobil“ hat Aachen, analog zum Bonner Programm  „jobwärts“, bereits frühzeitig ein umfassendes kooperatives BMM-Programm für die Städteregion auf die Beine gestellt. Ähnlich wie in Bonn war auch in Aachen die Sanierung von Infrastruktur der treibende Faktor für das Projekt. Mit der Sperrung der Haarbachtalbrücke auf der A544 wurde die Erreichbarkeit von 15.000 Unternehmen im Umkreis von fünf Kilometern teils sehr stark beeinträchtigt, Lösungen waren gefragt.
Ein besonderer Teilaspekt von „clever mobil“ sind die Mobilitäts-Testwochen. Hier werden Betrieben unterschiedliche Verkehrsmittel oder ÖPNV-Abos zum testen angeboten, Mitarbeitende können so Alternativen zu Ihrem bisherigen Arbeitsweg ausprobieren und werden durch Angebote wie dem Dienstradleasing zum umsteigen animiert.

Austausch im Plenum

Arbeit in Kleingruppen

Die Teilnehmenden bekamen unterschiedliche Fragestellungen zu BMM für Gruppenarbeiten gestellt, z.B. sollten mögliche Widerstände bei der Entwicklung eines BMM-Programms erarbeitet werden, oder die Frage wie man die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Unternehmen und weiteren Akteuren wie z.B. Verkehrsunternehmen stärken kann.
Nach 30 Minuten versammelte man sich wieder im Plenum und die Ergebnisse wurden diskutiert.

Die private Wirtschaft als Kommunikator

Chempark Leverkusen – BMM für eine ganze Stadt

Mit 34.000 Mitarbeitenden und einer Fläche von 480 Hektar ist der Chempark Leverkusen vergleichbar mit einer kleinen Mittelstadt. Sandra Gierlich von der Currenta GmbH & Co. OHG, die Betreibergesellschaft des Chemparks, berichtete von der Aufgabe, BMM im großen Stil einzuführen.

(ZNM NRW)

Hierbei waren, aktuell noch anders als im öffentlichen Dienst, u.a. die Nachhaltigkeits-Berichtspflichten dafür ausschlaggebend, sich mit BMM und somit der Reduktion der Emissionen zu beschäftigen.

Gestartet wurde mit einer Umfrage in der Belegschaft zu den individuellen Mobilitätsroutinen. Daraus und aus weiteren Analysen entstanden Maßnahmen wie Fahrradförderung, Shuttle-Busse oder der Einsatz einer Incentive-App für nachhaltiges Mobilitätsverhalten.

 

Mit gebündelten Kräften für das kooperative BMM antreten

Die starke Kooperation für BMM in NRW

Andrea Mückenheim stellte die Arbeit des „MobilityHub Handwerk NRW“ vor,  Andreas Hombach berichtete über die Arbeit im „IHK-Netzwerk Betriebliche Mobilität NRW (BeMo)“ und Kerstin Fischer ergänzte um die Angebote des „Zukunftsnetz Mobilität NRW“. Alle drei Institutionen sind eine Kooperation eingegangen, um Kräfte zu bündeln, Synergien zu nutzen und gemeinsam auf Kommunen, Unternehmen und Handwerk-Betriebe zuzugehen. Hier wird der Ansatz des kooperativen BMM gelebt.

Rudolf Bergen, Mobilitätsmanager in der Stadt Waldbröhl, beendete den Tag mit einer Business-Jonglage, die alle Themen des Tages visuell zusammenfasste.

Wir freuen uns sehr über die zahlreichen Teilnehmenden sowie über die rege Beteiligung im gemeinsamen Austausch. Bitte meldet eure Themenwünsche für kommende Fachgruppen an uns.


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